DIE "SCHNAPSIDEE"
Alles entstand aus einer Idee. Es war spät abends im Frühjahr 2016. Leonard Wilhlem saß zusammen mit seinem Vater Reiner Wilhelm bei einem Glas Whisky. Die Unterhaltung war locker und ungezwungen. Was könnte man denn miteinander unternehmen? Gibt es ein kleines Projekt, das man zusammen wagen möchte?
Die Antwort lag auf der Hand: Whisky. Whisky? Whisky!
Einmal ein eigenes Fass Whisky produzieren, das wär doch mal etwas.
Ziemlich genau zwei Stunden später war der erste Spuk vorbei. Der Traum zerbarst in einem sehr frühen Stadium. Schuld daran: Bürokratie. Nach einer kurzen Internet-Recherche war offensichtlich geworden, dass eine Alkoholproduktion, und mag sie noch so privat und nur für den Hausgebrauch sein, in Deutschland nicht ohne weiteres machbar ist. Es gibt nur zwei zulässige Formen der Brennerei in Deutschland: die landwirtschaftliche Abfindungsbrennerei und die gewerbliche Verschlussbrennerei. Die Verschlussbrennerei ist für ein kleines Hobby viel zu technisch aufwändig und schlussendlich zu teuer, die Abfindungsbrennerei hingegen hat die Voraussetzung der Landwirtschaft. Die zwei wollten weder das teuerste Fass Whisky produzieren, noch eine Landwirtschaft anschaffen um dann eine kleine Brennerei betreiben zu können. Das war also nichts.
Doch der Samen war gesät und er sollte trotz all dieser widrigen Umstände sprießen!
DIE PERSON DAHINTER
Leonard Wilhelm wurde 1992 in Böblingen geboren und wuchs im unweit entfernten Aidlingen auf.
Mit dem ersten Schluck Whisky im Alter von 18 Jahren wurde in diesem jungen Mann eine Leidenschaft geweckt. Nach seinem Wirtschaftsstudium in Tübingen (Economics and Business Administration) bildete er sich 2016 in kurzer Zeit zum Brennereibetreiber aus. Über Lehrveranstaltungen der Versuchs- und Lehrbrennerei der Uni Hohenheim und Praktika bei anderen Brennereien erlernte er kurzerhand alles, was er für den Betrieb seiner Brennerei an Wissen benötigte. Mit Geduld sammelte er anschließend auch ausgiebige Erfahrungen mit der eigenen Brennerei. Mithilfe von gründlicher Dokumentation konnte er schnell seine Prozesse perfektionieren.
DIE FAMILIE
Die junge Familie Wilhelm besteht aus Tochter Romy, Svenja und Leonard. Zu dritt wohnen sie über der Brennerei. Nur als Team lässt sich die Selbstständigkeit bewältigen. Packte in den Anfangsjahren noch Leonards Vater Reiner regelmäßig mit an, ist es inzwischen Ehefrau Svenja, die ihm neben ihrer Rolle als Mutter tatkräftig hilft.
Auch kann man sich jederzeit auf Freunde und Geschwister verlassen. Ist mal Not am Mann, sind Helfer nicht weit. Das erfüllt uns stets mit Dankbarkeit und Zuversicht. Die Begeisterung scheint ansteckend zu sein.
So ist es nicht nur einer, der hinter der Heckengäu-Brennerei steht, sondern eine große Mannschaft. Gemeinsam findet man neue Ideen und Konzepte für das Unternehmen und verbreitet Begeisterung und Freude an der Arbeit in der Region für die Region.
DIE BRENNEREI
Auf zwei Brennblasen entstehen die Produkte der Heckengäu-Brennerei. Sowohl die 500-Liter-Grobbrandblase, als auch die 200-Liter-Feinbrandblase wurden im Jahr 2017 für ihre Standorte in der Brennerei einzeln angefertigt. Die Kupferkunstwerke der Firma Kothe aus Eislingen werden mit Dampf stufenlos beheizt, was sehr langsame und schonende Destillationen ermöglicht.
Auf der 500-Liter-Blase wird der so genannte Grobbrand, der erste von zwei Bränden bei unserer Whiskyherstellung, durchgeführt. Die Maische wird durch die Destillation zu einem 30 bis 35 %vol. starken Brand. Das Gerät ist eine Verschlussbrennerei, eine deutsche Brennereiform, die durch eine am Ende angebrachte Uhr die entstehende Menge Alkohol und somit die anfallende Alkoholsteuer misst.
Da auf der 200 Liter fassenden Feinbrandblase nur bereits steuerlich erfasster Alkohol verarbeitet wird, ist hier keine Uhr nötig. Die kleinere Brennblase wird für den zweiten Brand des Whiskys und die Ginherstellung genutzt. Die angeschlossene Kolonne mit drei Glockenböden kann wahlweise zugeschaltet werden. Dadurch können auf diesem Brenngerät in einem Durchgang insgesamt bis zu vier Destillationsschritte durchgeführt werden. So entstehen besonders aromatische aber auch milde Brände.
Beide Brenngeräte verfügen über einen schön geschwungenen Helm über der eigentlichen Brennblase, die mit der großen Kupferoberfläche die Aromatik der entstehenden Brände entscheidend beeinflussen. So entstehen einzigartige Produkte.
DIE REGION
Gechingen liegt im Schlehengäu, welches Teilregion des Heckengäu ist. Dieses ist wiederum Teil des Gäu. Das Gäu bezeichnet eine eher waldarme Hochfläche aus Keuper und Muschelkalk in Südwestdeutschland. Der Begriff ist gleichbedeutend zu Gau und stammt vom germanischen Wort für Landschaft/Region ab.
Die Region des Heckengäu zieht sich von Calw bis Stuttgart und besticht landschaftlich durch große Wiesen mit umschließenden Hecken. Diese bestehen nicht selten aus Schlehen- und Wacholdersträuchern. Ebenso findet man in der Kulturlandschaft unzähligen kleine Streuobstgärten. Die Natur lädt allerorts zu Spaziergängen und Wanderungen ein.
In Gechingen kommt natürlich auch der Wald nicht zu knapp. Als Randregion des Schwarzwalds kurz hinter Calw geht man im Sommer auch gerne durch den Wald für eine kühle, schattige Auszeit.
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